Zum Hauptinhalt springen

MIVA auf Reisen - Eindrücke aus Sambia

2019 - das ist das Jahr in dem die letzte MIVA-Reise stattfand. Damals führte uns der Weg nach Indien. Aufgrund von Corona war es uns danach nicht mehr möglich zu reisen. Eine Zeitspanne, in der wir gemerkt haben, wie sehr die Begegnungen mit unseren Projektpartner:innen in ihren Einsatzländern fehlen. Auf MIVA-Reisen erfahren wir aus erster Hand die Bedürfnisse unserer Partner:innen und derer die sie betreuen. Erfahrungen die für unsere tägliche Arbeit mehr als wichtig sind. Zudem überzeugen wir uns von der guten und ordnungsgemäßen Verwendung der bereits finanzierten MIVA-Transportmittel.

Im April reisten wir, Projektmanagerin Emilie Tavernier-Popp und Geschäftsführerin Christine Parzer, nach Sambia. Sambia ist ein Binnenland und liegt im südlichen Afrika. Es zählt knapp 20 Millionen Einwohner:innen. Seine Amtssprache ist Englisch. Es werden jedoch noch 70 weitere Sprachen gesprochen. Die ethnische Vielfalt ist demnach beeindruckend. Hauptstadt des Landes ist Lusaka.

Im Laufe der Reise wurden unterschiedlichste Projekte besucht. Einen Einblick – der nicht zuletzt die Vielfältigkeit der MIVA-Tätigkeit zum Ausdruck bringt – geben wir gerne:

Radio erreicht Menschen in den entlegensten Gebieten

Unser erster Besuch führte uns zu Radio Maria in Lusaka. Dieser Besuch war definitiv ein Highlight unserer Zeit in der Hauptstadt. Am Tag unseres Besuches kam das kürzlich finanzierte MIVA-Auto an, wir konnten es offiziell übergeben und ehe wir uns versahen, waren wir live im Radio zu hören. Die Hörer:innen hatten die Möglichkeit anzurufen. Sie bedankten sich bei uns für die großartige Unterstützung. Dieses DANKE geben wir an dieser Stelle gerne an alle MIVA-Spender:innen weiter. Wir können bestätigen: die Freude über das neue Fahrzeug ist riesengroß.

Radio Maria bedeutet den Menschen in Sambia sehr viel. Vor allem der ärmeren Bevölkerungsschicht gibt der Sender Hoffnung und Halt. Neben der Übertragung von Gottesdiensten, werden aktuelle Herausforderungen der einzelnen Dörfer zur Sprache gebracht. So werden beispielsweise Themen wie Bildung, Gesundheit und auch Menschenrechte in den Fokus gerückt. Damit dies möglich ist, fährt das - größtenteils ehrenamtliche - Radio-Team regelmäßig raus in Dörfer. Von dort wird live übertragen und den Armen wird dadurch eine Stimme gegeben.

Mobilität für Rehabilitation von Kindern mit Beeinträchtigung

In Lusaka sind auch die Schwestern der Mount Laverna Community stationiert. Sie betreiben eine orthopädische Klinik für Kinder mit Beeinträchtigung. Der Toyota Hiace Bus, den die MIVA kofinanziert, kommt im Juli an. Mit ihm fahren sie dann in die entlegenen Gebiete, um Kinder mit Beeinträchtigung behandeln zu können, Eltern aufzuklären und Gehhilfen anzubieten. Schwere Fälle, die eine Operation benötigen, werden in die Klinik gebracht. Es war beeindruckend zu sehen, was sich dadurch im Leben der Kinder zum Positiven verändern kann, wie die angrenzende Physiotherapie wirkt und wie nachhaltig und professionell die Schwestern arbeiten. Damit in der Zeit des Krankenhausaufenthaltes die Schulbildung nicht zu kurz kommt, unterrichtet eine Schwester die Kinder.

Mobilität sichert Überleben

Tief beeindruckt hinterließ uns der Besuch im Katondwe Hospital. Das Krankenhaus, das von polnischen und sambischen Schwestern betrieben wird, befindet sich mitten im Busch an der Grenze zu Mosambik. Es sieht sich täglich mit enormen Herausforderungen konfrontiert: Die nächste Gelegenheit, Medikamente und Lebensmittel zu kaufen, ist über 350 Kilometer weit entfernt. Dringend notwendige Blutkonserven für akute Operationen sind Mangelware. Die nächste Möglichkeit Treibstoff zu kaufen befindet sich 65 Kilometer weit weg. Dazu kommt die Tatsache, dass die Bevölkerung um das Spital an der Armutsgrenze lebt und für die Behandlung nichts bezahlen kann. Es vergeht kein Tag, an dem das Team um Schwester Miroslava nicht Unvorstellbares leistet. Von Kaiserschnitten über Tumorentfernungen bis hin zu Amputationen. "Ich mag mir nicht ausmalen, wie unsere Arbeit ohne Fahrzeug aussehen würde", erläuterte die 71-jährige Sr. Miroslava, die die meisten Operationen selbst durchführt. Die österreichische MIVA hat vor drei Jahren, gemeinsam mit MIVA Polen, einen LKW finanziert, mit dessen Hilfe die Schwestern Lebensmittel, Medikamente und Hilfsgüter besorgen können. Was dem Katondwe Hospital noch dringend fehlt, ist eine Ambulanz.

Bildung - Grundstein für ein gutes Leben

Unseren letzten Tag in Sambia verbrachten wir mit den Dominican Sisters in Ndola. Ndola liegt gute 300 Kilometer nördlich von Lusaka. Um diese Strecke zu bewältigen, waren wir neun Stunden unterwegs. Die Dominican Sisters betreiben mehrere Einrichtungen in der Diözese: Schulen, Berufsschulen, Krankenhäuser und Häuser für körperlich Beeinträchtigte und Waisen.

Unser Besuch führte uns unter anderem in die "Barefoot School". Diese Schule ermöglicht Bildung für die Ärmsten der Armen. "They can come, even if they are barefoot", so Sr. Christine. Eine Aussage mit tiefgreifender Bedeutung. Sie bringt unter anderem zum Ausdruck, dass die Kinder keine Schuluniform benötigen. Dadurch fallen für die Familien Kosten weg, die sie ohnehin nicht tragen könnten. Die Eltern können ihre Kinder somit in die Schule schicken. Eine weitere unglaubliche Erleichterung für die Familien: in der Barefoot School gibt es einmal am Tag eine warme Mahlzeit. Die Eltern wissen ihre Kinder somit gut versorgt, denn für Viele ist dies die einzige Nahrung des Tages.

Die Barefoot School ermöglicht den Kindern eine solide Grundbildung, um im späteren Leben bestehen zu können. Ein Besuch der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

TWATOTELA CHALO CHA ZAMBIA – DANKE SAMBIA

Vollbepackt mit vielen Eindrücken sind wir wieder wohlbehalten in der Heimat gelandet. Wir sind sehr dankbar für die eindrucksvolle Reise und die überaus positiven Begegnungen mit unseren Partner:innen. Es war beeindruckend zu sehen mit wieviel positiver Energie - und ohne müde zu werden – sie tagtäglich die Ärmsten der Armen umsorgen.

MIVA-Reise Sambia